Geschichtliche Erwähnungen
Tiszafüred hatte zur Zeit der Árpád-Könige keine Kirche, doch später gab es 1571 laut einem türkischen Defter schon eine Kirche, die nach 1718 von reformierten Christen genutzt wurde.
Nach der erneuten Katholisierung des Gebietes gründete der Bischof Károly Esterházy aus Eger 1776 in Tiszafüred ein selbständiges Pfarramt. József Nyitray war der erste Pfarrer, der ab 1781 vier Jahre lang in einem Raum des Pfarrhauses die Messe feierte. 1785 bauten die Gemeindemitglieder schließlich eine kleine strohgedeckte Lehmkirche. Im Jahr 1816 stürzte der Turm ein und die Wände bekamen Risse, so dass eine neue Kirche gebaut werden musste. Mit der Erbauung wurde 1822 begonnen und 1827 wurde die Kirche der Jungfrau Maria geweiht. Der religiöse Aufschwung in Tiszafüred im 19. Jahrhundert ist vor allem auf das Wirken der Pfarrer Antal Pájer und Endre Tariczky zurückzuführen.
Bau des Altarraums und die Heilig-Kreuz-Reliquie
1933 rief der damalige Pfarrer János Véber die Schwestern vom Göttlichen Erlöser in die neu errichtete katholische Volksschule. Da sich die Kirche bereits als zu klein für die Stadt erwiesen hatte, wurde 1939 mit einem finanziellen Beitrag von 9.000 Pengö des weltlichen Gemeindevorstehers Dr. László Schleiminger ein Altarraum an die 1827 erbaute Kirche angebaut, wodurch die Kirche um 9 Meter verlängert wurde. Eine Gedenktafel an der Kirchenmauer erinnert noch heute an diese Spende.
Ein besonderer sakraler Schatz der Kirche ist die Heilig-Kreuz-Reliquie. Diese Art Reliquie enthält die erhalten gebliebenen Teile des Kreuzes Christi, die in kunstvolle Juwelierarbeiten eingefasst sind.
Die Kirche außen und innen
Einschiffige Kirche im neoklassizistischen Stil mit Denkmalcharakter besteht aus einem Kirchenschiff mit vier böhmischen Kappengewölben. Die 1827 erbaute Kirche hatte keinen Altarraum, Altar und Altarbild waren an der hinteren Wand angebracht. Der Turm, der aus der Fassade herausragt, hat ein bogenförmiges Gesims und die Wände des Turms und der Kirche sind durch Pilaster geteilt.
Das Altarbild am Hauptaltar, das die Himmelfahrt Mariens darstellt, wurde von dem in Tiszaörs geborenen Maler Pál Balkay geschaffen. Das Bild des linken Seitenaltars mit der Darstellung der Entrückung des Heiligen Franziskus wurde von Mihály Kovács aus Abádszalók gemalt. Das Bild des Heiligen László ist ein Werk von László Dióssy.
Bis 1948 war die Kirche einfarbig, 1949 wurde sie von László Benke aus Jászberény ausgemalt. Im Altarraum befindet sich ein Fresko in der Apsis (Mariä Himmelfahrt), im Kirchenschiff sind drei große Deckenfresken zu sehen (Die Huldigung der ungarischen Heiligen an die Jungfrau Maria, Die Ankunft des Heiligen Geistes, Der Gruß der Engel).
Die Einrichtungsgegenstände sind original, das Taufbecken, die Kirchenbänke und der Beichtstuhl sind das Werk der Egerer Handwerksmeister.
Die Orgel, ein Kunstdenkmal nach Art von Otto Rieger, stammt aus dem Jahr 1911 und wurde von Abt Rajmund Rapaics und dem Einwohner József Hering gestiftet.
Als Ersatz für die große Glocke, die im Ersten Weltkrieg abgenommen wurde, ließ Dechant Miklós Mitru 1987 eine sieben Zentner schwere Glocke gießen.
Restaurierung der Kirche
Das neue Pfarr- und Gemeindezentrum wurde 2001 zu Ehren der Muttergottes der Ungarn unter Erweiterung der 1781 errichteten Pfarrei gebaut. Das Innere der Kirche wurde 2011 vom Restaurator und Künstler József Király restauriert, während der Altar gegenüber der Kirche 2013 von Sándor Csontos geschaffen wurde. Der Bischof, der die Gebäude weihte, war in beiden Fällen Pater Ferenc Palánki.